Renovation of an old half-timbered house

Das Projekt ProRetro neigt sich dem Ende entgegen. Der One-Stop-Shop in der Region Hannover wurde über das Netzwerk Modernisierungspartner angeboten. Das lokale Projektteam, bestehend aus der Klimaschutzagentur der Region Hannover und proKlima – der enercity-Fonds, hatte das Netzwerk Modernisierungspartner von den Vorteilen des Konzepts überzeugen können.

Der große Vorteil, den das Projektteam dem bereits vor Projektbeginn bestehenden Netzwerk Modernisierungspartner geboten hat, bestand in der Vereinfachung und Beschleunigung von Arbeitsabläufen. Kunden und Netzwerk Modernisierungspartner profitierten gleichermaßen von den One-Stop-Shop-Dienstleistungen des Projektteams. Die Mitarbeiter*innen der Klimaschutzagentur der Region Hannover fungierten als Backoffice und Schnittstelle zwischen Kund*innen, Handwerksbetrieben, Energieberater*innen, Finanzinstituten und anderen Unternehmen, die mit der Gebäudesanierung zu tun haben.

Die Entstehung und Entwicklung des One-Stop-Shops war allerdings kein leichtes Unterfangen. Ausgelöst durch die Pandemie und den dadurch bedingten massiven Wandel in der Bauwirtschaft, musste das Projektteam seine Strategien und Annahmen überdenken und an die neuen Gegebenheiten anpassen. Eine zentrale Herausforderung stellte die Verknappung und Verteuerung von Gas und Öl dar, die zu einem enormen Auftragszuwachs in den entsprechenden Handwerksbranchen und bei Energieberater*innen führte. Diese Entwicklung machte es zunehmend schwieriger, zusätzliche Ressourcen für die Einrichtung und das Management des One-Stop-Shops zu mobilisieren.

Alle Anfragen an den One-Stop-Shop wurden von der Klimaschutzagentur der Region Hannover begleitet. Die Ansprache und Abstimmung erfolgte also größtenteils durch die Mitarbeiter*innen der Klimaschutzagentur. Dies hatte für die Kund*innen den großen Vorteil, dass es eine Ansprechperson für Fragen und Rücksprachen gab und die Koordination der Maßnahme dann zunächst ausgehend von dieser eingeleitet und vorangetrieben wurde.

Digitalisierung als Chance für die Gebäudewende

Mehr Sanierungen können nur durch effiziente Arbeitstechniken und Strukturen durchgeführt werden. Arbeitsmethoden wie Automatisierung und Digitalisierung vereinfachen nicht nur den Arbeitsalltag aller Beteiligten, sondern führen auch zu einer größeren Zahl an Umsetzungen. Entsprechende Anstrengungen müssen jetzt beginnen. Die Branche kann nur dann skalieren und nachhaltige Infrastrukturen bilden, wenn sie die guten Marktbedingungen nutzt, um sich auf eine schlechte Marktsituation in der Zukunft vorzubereiten.

Diese Entwicklungen haben sich in der Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Modernisierungspartner widergespiegelt. Die Anfragen und Aufgaben der Partner*innen im Netzwerk waren und sind sehr hoch, so dass die Notwendigkeit der Skalierung und Digitalisierung in der Anfragekoordination zwingend gegeben ist. Erst dann führt der One-Stop-Shop zu einer Entlastung im Arbeitsumfang der Partner*innen im Netzwerk.

Zukunft des One-Stop-Shops für die Region Hannover

Daher hat sich das Netzwerk Modernisierungspartner im Oktober 2023 zu einem Neustart entschlossen. Die Geschäftsführung übernimmt mit „Die Energieingenieure“ ein Unternehmen, das viel Erfahrung mit digitalen und automatisierten Formaten mitbringt. Es wurde das Büro ausgewählt, dass sich mit dem Ausbau des One-Stop-Shop-Angebotes für die Geschäftsführung beworben hat. Die neue Geschäftsführung möchte den One-Stop-Shop skalieren und über digitale Prozesse optimieren. Hierdurch soll der Personalaufwand im Projektmanagement reguliert werden und das Tool One-Stop-Shop für die weitere Bewerbung des Netzwerkes nutzbar gemacht werden. Dies bedeutet, dass das Netzwerk Modernisierungspartner nach jetzigem Kenntnisstand langfristig einen privatwirtschaflichen und selbst finanzierten One-Stop-Shop betreiben möchte.

Die Partner*innen im Netzwerk haben sich deutlich dazu bekannt, dass sie den durch das Projektteam entwickelten One-Stop-Shop langfristig in ein digitalisiertes Format überführen möchten. Eine von der Klimaschutzagentur Region Hannover entwickelte Beratungskampagne wird jederzeit die nötige Reichweite erzeugen. Die Qualitätssicherung im Netzwerk Modernisierungspartner bleibt durch die Beiratsmitgliedschaften der Klimaschutzagentur und proKlima – der enercity-Fonds gesichert.

 

Beratung unterstützt die Arbeit des One-Stop-Shops

Picture of a presentation during an information event
Seit Ende 2022 hat die Klimaschutzagentur ihr Beratungsangebot stark ausgebaut. Informationen und Beratungsinhalte werden auf vielfältigeren, modernen Wegen einer signifikant größeren Zahl von Personen in der Region Hannover zugänglich gemacht. Denn die Nachfrage wird mit dem steigenden CO2-Preis sowie den politischen Weichenstellungen enorm steigen. Gleichzeitig soll der Fachhandel und das Handwerk entlastet werden. Im Idealfall treffen Partnerbetriebe dann auf vorinformierte Interessenten.

Dank der Informationsveranstaltungen sind Themen wie Dachneigung, Solarkataster, unterschiedliche Wärmepumpen-Modelle, Berechnungswege von Investitionen und Funktionsweisen der relevanten Technologien und Vorgehensweisen für diese nicht mehr komplett neu. In der Region Hannover spielen deshalb (Klein-)Gruppenberatungen und Online-Veranstaltungen neben individuellen Vor-Ort-Beratungen und Präsenzveranstaltungen eine große Rolle. Allgemeine Informationen und erstes Wissen erreicht mit neuen Beratungsformaten größere Personenzahlen, im Jahr 2023 waren dies mehr als 3600 Personen. Auf diese Weise hat die Klimaschutzagentur partnerseitig wertvolle Beratungsstunden für Einzelfragen bereitgestellt, sobald ein gewisses Vorwissen vermittelt wurde. Neu fest angestellte Energieberater*innen sichern eine hohe Qualität und Verfügbarkeit der Wissensvermittlung für alle Bürger*innen in der Region Hannover. Dies gilt on- und offline für Gruppenberatungen, Events und tiefgehende Fachberatungen. Interessenten werden an die Hand genommen und auf einen Weg in die Klimaneutralität geleitet. Typische Lösungswege vereinfachen Entscheidungen.

Neue Beratungsformate

Mit Nachbarschaftsberatungen, Gruppenberatungen, Solarforen, Energietreffs und Stammtischformaten, Wärmepumpen-Foren und einem erweiterten Vortragsangebot werden schnell und unbürokratisch die unterschiedlichen Bedürfnisse der Ratsuchenden bedient.  Als kurzfristige Alternative zur individuellen Vor-Ort-Beratung können nun mehrmals monatlich Online-Gruppenberatungen zu den Themen Solar, Heizung und Gebäudesanierung für je 5 bis 10 Ratssuchende gebucht werden. Hinzu kommen zu den gleichen Themen mehrmals wöchentlich stattfindende Wissensvorträge online sowie in jeder Regionskommune in Präsenz. Damit erhalten alle Ratsuchenden fundiertes Fachwissen sowie zeitnahe Antworten auf ihre individuellen Fragen.

In der Hälfte aller Regionskommunen wurden zudem Energietreffs oder Stammtischformate eingerichtet bzw. fortgeführt. Damit haben Interessierte nun regelmäßig Gelegenheit, Antworten zur Solarenergienutzung und weiteren energetischen Modernisierungsmaßnahmen von Energieberater*innen bzw. Fachreferent*innen zu bekommen.

Somit entwickelt sich für die Region Hannover ein mehrstufiges Angebot weiter: Die Klimaschutzagentur der Region Hannover bietet Information und Beratung und das Netzwerk Modernisierungspartner schafft einen digitalisierten One-Stop-Shop.