Auftakt des EU-geförderten Projekts „ProRetro“

Mitte Juni 2020 trafen sich die Projektbeteiligten des vom Wuppertal Institut koordinierten Vorhabens ProRetro zu einem virtuellen Kick-off-Meeting und starteten offiziell ihre Projektarbeit. Aufgabe von ProRetro ist es, in den fünf Städten Berlin, Böblingen, Bottrop, Hannover und Wuppertal sogenannte One-Stop-Shops für energetische Sanierungen zu entwickeln und zu erproben. Die Europäische Union setzt große Hoffnungen in One-Stop-Shops, da sie dabei helfen, die ambitionierten Ziele für klimafreundlichere Wohngebäude zu erreichen.

Dr. Stefan Thomas, Leiter der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut, erklärt: “Sanierungen sind sehr komplexe Vorhaben für Gebäudebesitzerinnen und -besitzer. Vor der Sanierung, wie dem Austausch von Fenstern, dem Anbringen von Dämmstoffen oder der Installation einer neuen Heizungsanlage, müssen unter anderem Energieberaterinnen oder Energieberater gefunden, Fördermittel eingeworben, die Finanzierung beantragt und unterschiedliche Gewerke beauftragt werden. Hier können One-Stop-Shops eine große Erleichterung sein, da sie alle diese Aufgaben in einer Hand bündeln.”
One-Stop-Shops sind zudem erster oder auch alleiniger Ansprechpartner für sanierungswillige Gebäudebesitzerinnen und -besitzer und organisieren die anstehenden Aufgaben im Rahmen der energetischen Sanierung. Wie viel der One-Stop-Shop den Kundinnen und Kunden genau abnimmt, hängt von den jeweiligen Wünschen ab.

Während die erste Hälfte des Projektes zur Entwicklung von Geschäftsmodellen und dem Aufbau dafür notwendiger Netzwerke dient, sollen in der zweiten Projekthälfte erste Testkunden die Dienstleistung des One-Stop-Shops in Anspruch nehmen. ProRetro hat das Ziel, die erprobten Geschäftsmodelle langfristig zu etablieren. Außerdem wird ProRetro die Erfahrungen mit Entscheidungsträgern aus der Politik teilen und so eine Übertragung der Geschäftsmodelle auf andere Regionen Deutschlands und in der EU anregen.